Uwe Brandhorst Wardenburg, den 22.06.2020
Hardenbergstr. 5
26203 Wardenburg
Tel. 04407/6369
Fax 04407/8459
Auf ein Wort, liebe Wardenburger!
Nein, liebe Leser, so einfach können es sich die Medien nicht machen!
Mit dem Finger auf alle anderen zeigen, um von dem eigenen Versagen abzulenken bzw. sich die Hände in Unschuld zu waschen.
Es ist und bleibt die Aufgabe der Medien als vierte Gewalt dieses vermeintlichen Rechtsstaates bei Missständen, wofür die Politik, die Wirtschaft, die Gesellschaft, etc. pp verantwortlich sind, öffentlich publik zu machen, Druck auf die jeweils Handelnden dieser Missstände zu erzeugen, damit diese unverantwortlichen Zustände ein für alle Mal in diesem Land, oder unter Umständen auch weltweit, liebe Leser, eingestellt werden.
Nichts anderes ist die Aufgabe der Medien, liebe Leser, wofür sie im Übrigen nach Kriegsende auch von den Alliierten am 21.09.1945 ihre Lizenz erhielten, den Politikern, der Wirtschaft, etc. pp auf die Finger zu schauen und ggf. bei einem Vergehen auch kräftig auf diese Finger solange zu schlagen, bis derartige Missstände endlich der Vergangenheit angehören!
Und, liebe Leser, genau ein derartiges Beispiel des Versagens der Medien liegt unter anderem im Fall der Fleischindustrie vor!
Auf die Verantwortlichen der Fleischindustrie und der Politik in Sachen skandalöse Wohnungsunterbringung, Bezahlung, etc. pp der bulgarischen und rumänischen Mitarbeiter in diesen Schlachtbetrieben zu zeigen bzw. die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen ist in unseren Augen der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ ein klassisches Beispiel dafür, wie die Medien auf andere mit ihren Fingern zeigen, aber ihr eigenes Versagen einmal mehr in aller Öffentlichkeit vertuschen wollen, liebe Leser!
Dass die Medien, im Übrigen, liebe Leser, einmal mehr in Zusammenarbeit mit der Politik (!), die Bürger mitverantwortlich für die menschenverachtenden Zustände der ausländischen Arbeitnehmer in der Fleischindustrie machen, weil wir Verbraucher angeblich zu viel Fleisch verkonsumieren (!), ist ein weiterer Beleg dafür, wie aus der Sicht der Medienmogule das Versagen der Medien einmal mehr auf Dritte abgewälzt werden soll.
Einmal ganz im Ernst, liebe Leser:
„Wer davon überzeugt ist, dass die skandalösen Arbeits- und Wohnverhältnisse der Arbeitnehmer in der Fleischindustrie sich verbessern würden, sobald der Verbraucher weniger Fleisch verkonsumiert, der ist in unseren Augen der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ nicht nur blauäugig, sondern obendrein auch noch sehr naiv, liebe Leser!“
Oder glauben die Leser unserer Kolumne „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ ernsthaft, dass die Profitgier der Fleischmogule und deren Subunternehmer sich dadurch ändern, liebe Leser, indem wir Verbraucher weniger Fleisch essen?
Im Gegenteil, liebe Leser!
Wenn weniger Fleisch gegessen wird, verringert sich der Gewinn für die Fleischmogule und die Fleischmafia wird dann noch mehr die Subunternehmer über die Werksverträge knebeln, bzw. zu Dumpingpreisen verdonnern, so dass die Subunternehmer wiederum ihre Arbeitnehmer durch verhandelte Werksverträge noch mehr ausnehmen müssen, damit unter dem Strich die Subunternehmer wiederum auch ihre Gewinnmarge behalten!
Verlierer ist und bleiben die rumänischen und bulgarischen Arbeiter in der Fleischindustrie, egal wie viel Fleisch in Deutschland von uns Bürgern verkonsumiert wird, liebe Leser!
Um es einmal auf den Punkt zu bringen, liebe Leser!
Die Missstände in der Fleischindustrie sind den Politikern, den verantwortlichen Behördenmitarbeitern und den Medien doch seit mehreren Jahrzehnten bekannt, liebe Leser, und bis dato hat sich keine Sau darum ernsthaft gekümmert, dass diese skandalösen Missstände in der Fleischindustrie endlich abgeschafft werden.
Wenn Ordnungsämter, wie auch Gesundheitsämter behaupten, dass sie von diesen indiskutablen Wohnungsunterkünften der Arbeitnehmer in der Fleischindustrie nichts gewusst haben und den/die Ahnungslosen mimen, dann ist das in unseren Augen der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ schlicht und einfach gesagt: “Gelogen!“
Und, liebe Leser, wenn die Politik sich öffentlich hinstellt und den/die Ahnungslosen mimt in Sachen skandalöse Wohnungsunterbringung, Arbeitsverträge, Bezahlung, etc. pp ist das ebenfalls schlicht und einfach gesagt: „Gelogen!“
Außerdem fragen wir uns von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“, liebe Leser, wie die Abstandsregeln, sowie sonstige Hygienevorschriften an den Fließbändern und in den Kantinen der Großschlachtereien eingehalten werden können, wenn wir uns aktuell den Fall Tönnies vor Augen halten und uns die Medienbilder aus dem besagten Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück (NRW), wo zahllose Arbeiter an den Fließbändern eng an eng ohne Mundatemschutz, etc. pp ihrer Arbeit nachgehen und rund 7.000 Mitarbeiter, wenn auch etappenweise, zur Pause in die Kantine strömen, liebe Leser?
Corona Hygienevorschriften, etc. pp wurden nach unserer Meinung der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ hier von den Verantwortlichen in der Politik, den Gesundheits- und Ordnungsämtern und den Medien zumindest verdrängt, wenn nichts sogar bewusst unterdrückt, liebe Leser, bis es zu diesen eklatanten Corona Infektionsmassenausbrüchen in diversen deutschen Schlachtbetrieben kam und man diese Infektionsherde gegenüber der Öffentlichkeit nicht mehr verschweigen konnte, was letztendlich auch zu einer Offenlegung der Infektionsursache in den besagten Schlachthöfen führte, weshalb es zu diesen Corona Massenausbrüchen in diesen Schlachtbetrieben überhaupt kommen konnte!
Ursache dieser massenhaften Corona Ansteckungen in den besagten Schlachtbetrieben sind nun einmal mangelhafte Werksarbeitsverträge, sowie Wohnungsunterbringungen der ausländischen Mitarbeiter die durch Werksverträge zwischen den Fleischproduzenten und deren Subunternehmern in den besagten Großschlachtbetrieben in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, sowie die mangelhafte Umsetzung bzw. Überprüfung von den zuständigen amtlichen Behörden von gesetzlich vorgeschriebenen Corona Hygienevorschriften an die sich sogar Schulen mit ihren Schüler akribisch zu halten haben, aber ganz offensichtlich nicht Schlachtbetriebe, die Reisebranche mit ihren Fluggesellschaften, etc. pp die in unserem vermeintlichen Rechtsstaat ganz offensichtlich bisher einen Sonderstatus durch eine anscheinend erstklassige Lobbyarbeit bei den Politkern, den Gesundheitsämtern, sowie Ordnungsämtern und in den Medien genießen und über mehrere Jahrzehnte hinweg erfolgreich umgesetzt haben, liebe Leser!
Wenn dann auch noch unser Arbeitsminister Herr Hubertus Heil am 19.05.2020 in die öffentlichen Mikrofone hinausposaunt, dass er nun der Fleischindustrie den Kampf ansagt, indem er sagt, dass er „in diesem Bereich aufräumen und durchgreifen will“, dann ist das in unseren Augen der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ eine Heuchelei von hier bis nach Timbuktu, liebe Leser!
„Aufräumen und durchgreifen“ in der Fleischindustrie hätte Herr Heil und seine SPD schon mehrfach vor Jahrzehnten machen können, bzw. sogar müssen, was sie bis heute nicht taten, liebe Leser!“
Was hier an medienwirksamer Schaumschlägerei durch den Ausspruch „aufräumen und durchgreifen“ unseres Arbeitsministers Hubertus Heil vonstattengeht grenzt doch einmal mehr an einer gemeinschaftlichen Volksverarschung der besonderen Extraklasse, liebe Leser, an denen sich neben den verantwortlichen Politkern und den Verantwortlichen in den zuständigen amtlichen Behörden auch einmal mehr in „Zusammenarbeit“ die Medien beteiligen, wie wir von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ meinen, die bei diesen skandalösen Schlampereien in den Großschlachtbetrieben ein ums andere Mal wohlwollend in der Vergangenheit hinweggesehen hatten!
Und, liebe Leser, diese gespielte Empörung der Politiker eines Schlages in Persona des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil ist solange in den Medien aktuell bzw. in der breiten Öffentlichkeit präsent bis irgendwo auf der Welt ein anderes politisches Thema die Schlagzeilen beherrscht und die skandalösen Zustände in der Fleischmafia einmal mehr wieder in den Hintergrund verdrängt werden bis exakt zu dem Zeitpunkt, liebe Leser, wo ein erneuter Corona Masseninfektionsfall, oder ein anderen Missstand in irgend einer Großschlachterei wieder durch die Medien an die Öffentlichkeit drängt und dann heißt es wieder:
„Unser Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will in den Großschlachtereien Deutschlands wieder „aufräumen und durchgreifen“ und kündigt zum x-ten Mal neue Gesetzesvorlagen an, liebe Leser, um die Arbeitsbedingungen und Wohnungsbedingungen in der Fleischbranche für deren Mitarbeiter endgültig zu verbessern!“
Und, liebe Leser, so geht das ganze Prozedere wieder von vorne los, wie wir es auch von anderen für unseren vermeintlichen Rechtsstaat unverzichtbaren „Schlüsselindustrien“ her kennen, wie der Autoindustrie, der Energieindustrie und ihren Atommüllentsorgung, der Banken, etc. pp!
Skandalöse Zustände in „Schlüsselindustrien“ unseres vermeintlichen Rechtsstaates, die inzwischen so mächtig sind, dass sie die Politik mit ihren Behördenvertretern und die Medien nach Belieben beherrschen und so gut wie keine Repressalien durch die staatliche Politik und deren Behördenvertreter in Zusammenarbeit mit den Medien zu befürchten haben, liebe Leser!
Abschließend zu unserer heutigen Kolumne „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ noch das Zitat des Fleischfabrikanten und Aufsichtsratschef des Bundesligisten FC Schalke 04, Clemens Tönnies vom 20.05.2020 in der Tageszeitung „Neue Osnabrücker Zeitung“, dessen Vermögen auf mehr als 1 Milliarde Euro betragen soll:
„(…) Ein generelles Verbot von Werkverträgen in der Fleischwirtschaft hätte massive, strukturell-negative Veränderungen für die Agrarwirtschaft zur Folge“. Statt Werkverträge abzuschaffen, schlägt Tönnies vor, das bestehende System zu reformieren und etwa einen Branchenmindestlohn von 12 Euro pro Stunde einzuführen. Zudem sollten die Auftraggeber der Subunternehmer „für eine menschenwürdige und wirtschaftlich faire Unterbringung aller Beschäftigten“ haften. Die Behandlung der Arbeitnehmer könne unabhängig überwacht werden. (…).“
Diese Meinung vertritt der Fleischproduzent Herr Clemens Tönnies, wohlbemerkt, liebe Leser, als „Auftraggeber gegenüber Subunternehmern dessen rund 7.000 Mitarbeiter in seinem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück tagtäglich 20.000 Schweine schlachten bzw. weltweit sogar rund 2 Millionen Schlachtungen von Schweinen und Rindern umsetzen!
Frage von unserer Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ an den Fleischproduzenten Herr Clemens Tönnies:
„Was, Herr Clemens Tönnies, hindert Sie seit geschätzten mehreren Jahrzehnten daran, mit den Subunternehmern in ihren Schlachtbetrieben Werksverträge auszuhandeln, wonach in ihren Betrieben nur Mitarbeiter weltweit beschäftigt werden die 12 Euro Mindestlohn erhalten und darüber hinaus auch noch menschenwürdig untergebracht werden?“
„Was, Herr Clemens Tönnies?“
Euer
Uwe Brandhorst
P.S.: Sämtlichen Äußerungen, Behauptungen, etc. in dieser Kolumne und der aus der Vergangenheit sind persönliche Meinungen des Unterzeichners und seiner Mitstreiter und
keine Tatsachenbehauptungen, um damit vorsorglich Medienjuristen die Möglichkeit zu nehmen, durch juristische Spitzfindigkeiten Prozesse anzuzetteln, um den überlasteten Gerichten und uns die Zeit zu stehlen, für Nebenkriegsschauplätze, die ohnehin niemanden interessieren bzw. den Kern der Aussagen dieser Internetveröffentlichung, nach unserer persönlichen Auffassung, verfehlen.
Sonntag, 21. Juni 2020
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